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Peter - Lyrics by Reinhard Mey


Lyrics
Immer wieder f
ährt der Kerl im zweiten Gang an, nein dies ist kein LKW!
Dies hier ist mein "heilix Blechle", das ist Absicht, weil er wei
ß, das tut mir weh.
Und dann diese fiese Eigenschaft, den Tank bis auf den Boden leerzufahr'n!
Und das geht nicht erst seit gestern, nein, so qu
ält er mich seit über zwanzig Jahr'n!
Und aus einem F
üllhorn von Unarten denkt er t
äglich neue f
ür mich aus.
Aber dann wenn ich ihn wirklich brauche, na ?! - Dann w
ächst er über sich hinaus:
Wie ein freundlicher H
üne, gleich hier hinter der B
ühne
Steht er - Peter
Eine Art Obelix, dir kann eigentlich nixmehr passier'n - oder fast, wenn du so 'nen Freund hast.
Er zerfleddert dir die Zeitung, und beim Essen nimmt er stets das gr
ö
ßte St
ück
Und was immer du ihm borgst, schenk' es ihm gleich, du kriegst es eh' nicht mehr zur
ück.
Doch wenn ich heut frag': "
Holst du mich morgen am Ende der Welt ab?", sagt er "
Ja".
Keine Fragen, keine langen Reden und kein Zweifel, er ist einfach da.
Und der Flug wird umgeleitet, das Gep
äck ist weg und ich stehe im Stau.
Ich weiss nicht mal wo ich bin und wie es weitergeht, nur eins wei
ß ich genau:
Auch nach dieser Bruchlandung, wie ein Fels in der Brandung.
Steht da . . .
Und er kleckert und er kr
ümelt, eine Nahrungsmittelspur s
äumt seinen Weg.
Und Tabletten und Disketten, auch schon mal ein Geldschein oder ein Beleg.
Kleidungsst
ücke und Ger
ödel, vieles schon nicht mehr identifizierbar.
Ja da Sprichwort sagt zu Recht: "
Mein Gott, das sieht ja aus als ob Peter hier war!"
Und wer l
ä
ßt den alten Kaffeefilter immer drin und die Milchflasche auf?
Und die Tassen im Waschbecken, und ein Teebeutel verstopft den &
Uuml;berlauf!
Und es tr
öpfelt in meinem Schuh, da gibt's nur einen
T
äter . . .
Manchmal l
ästerun unsre Frauen: "
Ihr seht schon aus wie ein altes Ehepaar".
Und da ist was dran, weil ich noch nie so lang wie mit ihm verheiratet war.
Ich bin zwar der &
Auml;ltre von uns beiden, aber das h
äng' ich gar nicht gro
ß raus,
Und er gleicht den Altersunterschied durch seinen K
örperumfang locker aus.
Und durch H
öhen und durch Tiefen, Gl
ück und Pleiten, Nord und S
üd und Ost und West.
Bis wir steinalt und schlohwei
ß sind, kurz, so lang, wie man uns frei rumlaufen l
ä
ßt.
Und an der Himmelspforte brauch ich nicht viele Worte.
Es heist ja, es steht da . . .

Book: Shattered Sighs